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Ausstellungen

  Hetjens Museum Düsseldorf

Magie von Licht und Schatten – Leuchtende Bildwelten in Porzellan

24. Juni 2012 bis 6. Januar 2013

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Fensterhänger »L'Algérienne« mit Glasrahmung, Lithophanie Kgl. Porzellanmanufaktur Berlin, 1842/43
Sammlung "S"
Foto: Ryszard Kopczyńnski

In der Zeit des 19. Jahrhunderts galten künstliche Lichtquellen noch als Luxus. Nur spärlich erhellten Kerzen, Talglichte oder Öllampen die privaten Wohnräume. Die ersten Gaslaternen zur Beleuchtung von Straßen wurden 1825/26 in Hannover und Berlin aufgestellt. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht verwunderlich, dass durch Licht erzeugte und bewegte Bilder damals eine besondere Faszination auslösten. Das Filmmuseum und das Hetjens-Museum entführen die Besucher in einer gemeinsamen Sonderausstellung in die magische Welt der illuminierten Bilder und Lichtprojektionen.

Die Präsentation des Hetjens-Museums widmet sich den so genannten Lithophanien. Dabei handelt es sich um dünne Reliefplatten aus Porzellan, die aufgrund ihrer Transparenz im Durchlicht einem Diapositiv ähnliche, detailgetreue Bilder zeigen. Neueste Forschungen gehen davon aus, dass ihre Erfindung der Königlichen Porzellanmanufaktur in Berlin zuzuschreiben ist. Die Ausstellungsexponate werden uns freundlicherweise aus der Sammlung "S" in Wuppertal zur Verfügung gestellt.


Petroleumlampe mit Lithophanieschirm, Böhmen, letztes Viertel 19. Jh.
Sammlung "S"
Foto: Ryszard Kopczyńnski

Lithophanien hingen als Schmuck in den Fenstern oder wurden zu Lichtschirmen, Lampen und Stövchen verarbeitet. Ihre zur Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmende Beliebtheit steht in engem Zusammenhang mit den Bildmotiven, die sie zeigen. Diese spiegeln auf eindrucksvolle Weise die Wohn- und Lebenswelt des aufstrebenden Bürgertums wider, die von Bildungseifer, Reiselust und der Sorge um die Familie geprägt war.

Auch wenn die Stadt des 21. Jahrhunderts von elektrischem Licht durchflutet ist, macht die Ausstellung deutlich, dass die Faszination, die durch die historischen Licht-Bilder ausgelöst wird, bis heute geblieben ist. In beiden Museen findet ein umfangreiches Begleitprogramm mit Filmvorführungen, Vorträgen und Laterna Magica-Präsentationen statt.

Eröffnung: Samstag, 23. Juni 2012, 15 Uhr


 

Martin McWilliam – Das Gefäß und sein Bild

28. Juni bis 28. Oktober 2012

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mkor jar & bowl, Steinzeug
Foto: Martin McWilliam

Zu Beginn seines Schaffens stand für Martin McWilliam das gedrehte Gefäß im Fokus. Doch die »pots«, die Schalen verschiedener Coleur in ihrer mehr oder weniger perfekten Form, verlockten ihn zu Experimenten. Er begann – bildlich gesprochen – das Volumen in die Fläche zu drücken. Aus Platten aufgebaute Gefäße wurden zu scheibenartigen Objekten. Ihre Schauseiten jedoch suggerieren durch ihre perspektivische Verkürzung eine Dreidimensionalität in gewohnter Form. Mit diesen erregte McWilliam über Deutschlands Grenzen hinweg Aufmerksamkeit.

1983 richtete der in Kapstadt, Südafrika, gebürtige Engländer Martin McWilliam seine eigene Werkstatt in Deutschland ein; seit 1991 ist sie in der Nähe von Oldenburg beheimatet. Vorausgegangen waren ein Studium an der Kunstschule in Bournemouth sowie Lehr- und Wanderjahre, in denen er in verschiedenen Töpferwerkstätten in Europa und Japan mitarbeitete. Vor allem die japanische Töpfertradition prägte sein eigenes Schaffen und die Ästhetik seiner Keramiken. So brennt er bis heute alle seine Steinzeuggefäße in einem nach japanischen Vorbildern gebauten holzgefeuerten Ofen.

Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von Objekten aus zwei Jahrzehnten. In dieser Zusammenschau wird die ungebrochene Lust des Künstlers am Experiment deutlich. Sein Thema – Bilder von Gefäßen zu schaffen – erweist sich als erstaunlich facettenreich.

Eröffnung: Mittwoch, 27. Juni 2012, 18 Uhr